Pilgern auf dem Meer
Galicien bietet eine neue Art des Pilgerns nach Santiago de Compostela an, die nicht an den Landweg gebunden ist. „Xacobea Nautical Crossing“ stellt eine Option dar, den Jakobsweg auf dem Seeweg zu befahren und die Zertifizierung für nautische Pilgerreisen zu erhalten, die die Navigation auf dem Meer mit dem Wandern an Land kombiniert. Die Teilnehmer erhalten einen Pilgerausweis, der in jedem Hafen abgestempelt wird. Von Portosín und Boiro gelangt man auf dem Landweg zur Kathedrale von Santiago.


Für das Xacobea Nautical Crossing, das sich sowohl für erfahrene Bootsführer als auch für Anfänger eignet, muss ein Segelboot benutzt werden. Wer mit dem eigenen Boot das Xacobea Nautical Crossing absolvieren möchte, erhält einen Pilgerpass, der Ermäßigungen für die Liegeplätze beinhaltet und sechs Monate lang kostenlos genutzt werden kann.
Gleichzeitig werden über das Angebot von Chárter Travesía Náutica Xacobea aber auch Mietboote mit und ohne Skipper in verschiedenen Längen angeboten. Die Pilgerfahrt zu See lädt dazu ein, die Küste Galiciens aus einer anderen Perspektive kennenzulernen: Städte, Strände, Flussmündungen und Klippen erstrahlen vom Meer aus gesehen in neuer Schönheit.
Die Interessenten müssen eine genaue Planung für den See- und Landabschnitt erstellen. Für den Seeweg stehen verschiedene Möglichkeiten offen: Die Schiffsfahrt kann in Ribadeo, Vigo oder Baiona begonnen werden. Sie endet entweder in Portosín oder in Boiro.
Nach der Schiffsfahrt geht es auf dem Landweg weiter nach Santiago de Compostela. Es gibt zwei Alternativen, um den Spuren der Pilger zu folgen, die über Jahrhunderte von allen europäischen Häfen auf dem Seeweg ankamen:

Von Portosín führt der Jakobsweg nach Noia. Das Dorf, das früher dem Erzbistum Santiago unterstand, war der Portus Apostoli, der Hafen von Compostela. Noia ist bekannt für seine eigentümlichen Zunftsteine auf einem der ältesten Friedhöfe Europas, die den Beruf des Verstorbenen kennzeichnen. Auch Toxosoutos mit den Überresten eines alten Klosters lädt dazu ein, vor Santiago Station zu machen, genau wie Santa María de Urdilde oder das Tal Val de Amaía in Bertramiráns am Ufer des Sar.


Von Cabo de Cruz (Boiro) kann man den Jakobs weg zu Fuß fortsetzen oder auf dem Fluss Ulla nach Padrón oder Pontecesures weiterfahren, um dann wieder auf der Route des Meeres von Arousa weiterzulaufen. Der Überlieferung nach ist es der „Weg des Traslatio“: Hier wurde der Leichnam des Apostels transportiert, der nach seinem Märtyrertod aus dem Hafen von Jaffa in Palästina kam. Der Calixtino-Kodex selbst verweist darauf. In Erinnerung daran findet jeden Sommer eine Meeres- und Fluss- Prozession statt, die von den Häfen der Ría de Arousa den Fluss Ulla hinauf nach Padrón führt. An der Ría de Arousa locken die schönen Inseln Ons, Sálvora, A Toxa und Arousa. Von Cabo de Cruz geht es nach Boiro, dann nach Rianxo und Padrón. Der Weg führt durch weite Maisfelder, in deren Nähe sich auch einige der typischen Getreidespeicher Galiciens, die „horréos“ befinden. Von O Milladoiro aus ist dann schon Compostela zu sehen.
Weitere Informationen:
https://www.turismo.gal/que-facer/club-da-auga-de-galicia/travesia-nautica-xacobea?langId=es_ES