Von der Quarantänestation zum Ausflugsziel
ein Besuch der Lazarettinsel auf Menorca
Aus Anlass der Beulenpest, die mit den Schiffen aus dem Orient und Nordafrika an die menorquinischen Küsten gelangte, wurde 1793 auf Anweisung des Grafen von Floridablanca, einem Minister von König Carlos III., das Lazarett von Mahón erbaut.
Das einzigartige sanitäre Gebäudeensemble war ursprünglich als Quarantänestation für Schiffsbesatzungen und Ladungen gedacht, die im Verdacht standen, Ansteckungsgefahr zu bergen und Epidemien auslösen zu können. In der durch das Meer und hohe Mauern isolierten Einrichtung wurden Infektionskrankheiten wie Gelbfieber und Typhus behandelt.
Die vermeintlich kontagiösen Schiffsbesatzungen und kontaminierten Waren wurden so lange unter Quarantäne gehalten, bis sie vollständig geheilt waren bzw. kein Risiko mehr darstellten. Ein umfangreiches medizinisches Team kümmerte sich um die Kranken, erkrankte jedoch oftmals selbst durch den direkten Kontakt mit den Patienten.

m Jahre 1817 nahm die Einrichtung ihre Tätigkeit auf, doch ein Jahrhundert später wurde sie wieder eingestellt. Nach einigen Umbauten wurde die Lazarettinsel Jahre später als Ferienheim für Beamte des Gesundheitsministerium genutzt, danach als Sitz für nationale und internationale Versammlungen und Kongresse. Heutzutage bietet sich ein Ausflug auf die Lazarettinsel an, um in den prächtigen Räumen, Bauten und Gartenanlagen, die auf der gesamten Insel bewahrt wurden, den rigiden Hygienemaßnahmen des 19. Jahrhunderts nachfühlen zu können.
