Der Parador de San Marco steht kurz vor seiner Wiedereröffnung
Nach dreijähriger Renovierung soll der legendäre 5*- Parador de San Marcos in León Anfang Dezember wiedereröffnet werden.
Im Dezember 2017 war das außerordentliche Hotel für die Öffentlichkeit geschlossen worden, um es einer umfassenden Renovierung zu unterziehen.
Das Hostal de San Marcos gehört zu den sehenswertesten und geschichtsträchtigen Hotels Europas. Mit dem Bau des Gebäudes wurde im 16. Jahrhundert begonnen. Hier sollte der westliche Stammsitz des Militärordens von Santiago auf der Iberischen Halbinsel entstehen. Finanziert wurde das Gebäude von König Ferdinand, dem Katholischen.
Mit seinen herrschaftlichen Räumlichkeiten, seinem Kreuzgang und dem spektakulären Kapitelsaal gleicht das groß- und einzigartige Hotel einem wahren Museum.
An der gemeißelten Hauptfassade, dem Kreuzgang, an der Kirche und ihrem großartigen Chorgestühl verewigten sich einige der bekanntesten Architekten und Bildhauer Spaniens und des benachbarten Frankreichs. Im Laufe der Jahrhunderte kümmerten sich Mönche um die gebeutelten Körper der Pilger, während die Ritter des Santiago-Ordens die Halbinsel gegen die Araber verteidigten. Zum damaligen Zeitpunkt war das Hostal de San Marcos eine komplett eingerichtete Miniaturstadt mit Hühnerställen, Gärten, Lagerhallen, Viehställen, Weinkellern, einem Gefängnis und sogar mit einem eigenen Klerikerstab, Sanitätern und Bediensteten.
Bevor mit der Renovierung im Jahr 2017 begonnen wurde, war der Parador in zwei verschiedene Räume unterteilt: auf der einen Seite der historische Parador „Hostal de San Marcos“, auf der anderen Seite ein Hotelgebäude aus den 1970er Jahren. Es wurde beschlossen, die Arbeiten in zwei Phasen zu unterteilen. Phase I sah die Reform des historischen Gebäudes vor; Phase II den Abriss und Neubau des bestehenden, modernen Gebäudes. Die öffentliche Ausschreibung für die Ausführung von Phase I gewann die Architektin Mina Bringas.
Ihr Anliegen war es, voller Respekt gegenüber den historischen Bauvorgaben die ursprüngliche Volumetrie des Gebäudes mit umlaufenden Korridoren um einen Innenhof wiederherzustellen und diesen Raum als Herzstück des Gebäudes zurückzugewinnen. Zu diesem Zweck wurde ein geschlossenes inneres Atrium errichtet, in das jedoch natürliches Licht eintrat. Für die Umgestaltung des Gebäudeinneren wurde hauptsächlich Naturstein und Naturhölzer verwendet. Die Sanierungszeit wurde außerdem dazu genutzt, wertvolle Gemälde, Schnitzereien und Möbel des Hostal de San Marcos zu restaurieren.
So wurden kürzlich die Arbeiten zur Wiederherstellung von "Die Geburt Christi" abgeschlossen, einem Werk des Renaissance-Künstlers Juan de Juni aus dem sechzehnten Jahrhundert, das sich im alten Kreuzgang befindet.
Darüber hinaus wurden die Decke von Lucio Muñoz, die Unbefleckte von Antonio de Pereda y Salgado oder andere bedeutsame Dekorationsstücke wie die Spiegel aus dem 18. Jahrhundert, die die Haupttreppe beherrschen, restauriert.