Cofete, Fuerteventura

Neues Aus Spanien

Turismo de Islas Canarias

Juni 2021

Spaniens Strände - Vielfältig, nachhaltig und Echt Spanisch

615 Blaue Flaggen wehen in diesem Jahr an den spanischen Stränden, die sich durch ihre Vielfalt auszeichnen. Nicht weit entfernt von den weiten, feinsandigen Dünenstränden, verträumten Felsenbuchten oder dunklen Vulkanstränden lässt sich spanisches Alltagsleben in pittoresken Dörfern und Kleinstädtchen entdecken.

Mit 713 Blauen Flaggen im Jahr 2021, einer Umweltauszeichnung, die seit 1987 jährlich von der Internationalen Stiftung für Umwelterziehung (Foundation for Environmental Education F.E.E) für Küsten, Binnengewässer und Sporthäfen für ein gelungenes Umweltmanagement, Wasserqualität und Sicherheit vergeben wird, ist Spanien in diesem Jahr vor Frankreich und Italien weltweit führend. Allein 615 Blaue Flaggen wehen an den knapp 8.000 Kilometern Küste auf dem Festland und den Inseln, davon neun an den Binnengewässern des Inlands. Die weiteren 98 gingen an die Marinas Spaniens. Die meisten Blauen Flaggen verzeichnet mit 153 die Region Valencia, Andalusien folgt mit 137, Katalonien mit 119 und Galicien mit 122 Blauen Flaggen. Dahinter folgen die Kanaren, Balearen, Murcia, Asturien, Kantabrien, das Baskenland und Melilla, die Extremadura, Ceuta und Madrid. Im Vergleich zum Vorjahr erhöhte sich die Anzahl der Blauen Flaggen an den Stränden um 25, um zwei für die Sporthäfen. Liste Blaue Flaggen Spanien

Neben dem exzellenten Umweltmanagement und der Sauberkeit, zeichnen sich Spaniens Strände vor allem durch ihre landschaftliche Vielseitigkeit aus. Von den verträumten Buchten der Costa Brava in Katalonien und auf den Balearischen Inseln, über die typischen, durch zahlreiche Rías oder Meeresarme eingeschnittenen langen Sandstrände des Kantabrischen Meeres, den  langen, naturgeschützten Dünenstränden, wie etwa am Ebro-Delta, in Murcia oder Almeria und der Costa de la Luz, bis zu den dunklen Vulkanstränden der Kanaren. So ist es nicht verwunderlich, dass Spanien seit Jahren zu den beliebtesten und meist besuchten Sonnen- und Stranddestinationen der Welt gehört.

Die Playa del Castell, Palmòs, Costa Brava
Turespaña

So wichtig das Thema Nachhaltigkeit, viele Sonnen- und Strandurlauber suchen den Unterschied und möchten auch die Lebensart der Gastgeber, ihre Gastronomie und Traditionen kennenlernen. Auch da können die spanischen Sonnenziele punkten. Traditionelles und kulturhistorisch interessantes Dorf- oder Kleinstadtleben lässt sich oft nur wenige Kilometer im Landesinneren jenseits von belebten Stränden entdecken. Und auch die immer beliebter werdenden landestypischen Unterkünfte erwarten Reisende, die neben dem Strandleben Ruhe und Ursprüngliches suchen.

Manches Mal liegen so hübsche und authentische Orte direkt am Meer, wie Viveiro in Galicien, Llanes in Asturien oder Castro Urdiales in Kantabrien. Andere Male lohnt es sich, einige Kilometer ins Landesinnere zu fahren, um die Orte und den Alltag der Einheimischen zu entdecken.

Castro Urdiales in Kantabrien
Turespaña

Eine Reise entlang der Küsten des spanischen Festlandes

Weit schweift der Blick vom Mirador San Roque über die sattgrüne Landschaft Galiciens auf die blau glitzernde Wasserfläche der Ría, eine der vielen typischen Förden der Kantabrischen Küste mit ihren vielen ruhigen, weiten Sandstränden.  Ein Abendspaziergang von Viveiro, einem bezaubernden und lebhaften Küstenort in der Provinz Lugo, zum Mirador, ist der wunderbare Abschluss eines sonnenreichen Tages an einem der feinen, weißen Strände des Ortes, der schon zur Zeit der Kelten eine der wichtigsten Ortschaften dieses Landstrichs war.

Auch der Area Strand von Viveiro wurde mit der Blauen Flagge ausgezeichnet
Turespaña

Ihr Hafen und das Fischereigewerbe trugen merklich zu ihrem Wohstand bei. Noch heute atmet der Küstenort viel Geschichte, der man bei einem Bummel durch die Gassen nachspüren kann. Von der mittelalterlichen Stadtmauer sind drei Tore erhalten. Die stolzen Adelshäuser in der Calle Rosalía de Castro sind mit zahlreichen Wappen geschmückt. Von der romanischen Kirche Santa María aus, starten in der Karwoche und am Hauptfest des Ortes, am 15. und 16. August, beeindruckende Prozessionen. Ein unvergesslicher Augenblick ist, wenn sich in der Morgendämmerung des 16. August die Einwohner in einer feierlichen Prozession hinauf auf den Monte San Roque begeben. Und lebhaft wird es tagsüber während dem Patronatsfest, denn gleichzeitig findet meist das Internationale Folklorefestival statt. Informationen unter Turismo de Viveiro 

Über schöne Strände verfügt auch Llanes in Asturien, ebenfalls am Kantabrischen Meer gelegen. Im Hintergrund runden die majestätischen Gipfel der Picos de Europa das malerische Bild des Fischerortes ab. Auch hier sorgten der Hafen, in dessen typischen Bars und Restaurants man wunderbar essen kann, die Fischerei und die Salzgewinnnung bereits vor Jahrhunderten für Reichtum und Wohlstand der Einwohner.

Der Strand La Ballota in Cué bei Llanes
Turespaña

Im 13. Jahrhundert gegründet, verfügt das Küstenstädtchen noch über große Teile seiner Stadtmauer aus dem Mittelalter. Ebenfalls aus dieser Epoche stammt der Burgturm, der einst zu Verteidigungszwecken errichtet worden war und später als Gefängnis genutzt wurde. Der gesamte Altstadtkern mit seinen „Casas Indianos“, Indianerhäusern, steht unter Denkmalschutz. Als Indianos wurden die in den Kolonien der Neuen Welt reich gewordenen und zurückgekehrten Bürger bezeichnet. Mit seinen wappengeschmückten Herrenhäusern und Kirchen gehört Llanes zu den sehenswertesten Orten der Kantabrischen Küste. Am 26. Juli ehren die Fischer ihre Schutzpatronin, die Heilige Anna, mit einer Meeresprozession, die Einwohner und Besucher gleichermaßen beeindruckt. 

Asturien ist berühmt für seine hübschen Fischerorte entlang der Küste, mit ihren bunten Häuserfassaden, die sich rund um die kleinen Häfen aufreihen. Als besonders malerisch kann man sicher Cudillero bezeichnen. Ein beliebtes Fotomotiv sind seine farbenfrohen an einem sattgrünen Hang hängenden Häuser. Ausgesprochen gemütlich sitzt man in den kleinen Tavernen auf der hübschen gepflasterten Plaza direkt am Meer und genießt den Blick auf die Fischerboote, die auf den sich kräuselnden Wellen wiegen. Infos: Turismo de Asturias

Der idyllische Fischerort Cudillero in Asturien
Turespaña

Vom Kantabrischen Meer im grünen Norden Spaniens machen wir einen weiten Sprung in den Süden des Landes. Wie leuchtende Perlen liegen hier die berühmten  Weißen Dörfer im Hinterland der Küsten Andalusiens.

Schon von weitem erspähen wir die prachtvolle, vollständig erhaltene Stadtmauer von Niebla im Hinterland der Costa de la Luz in der Provinz Huelva. Phönizier, Römer, Goten und Mauren hinterließen in der Ortschaft ihre Spuren. Vierzig Türme flankieren die Stadtmauer und inmitten des Ortes mit seinen beiden Kirchen, der Iglesia de San Martín und der ehemaligen Moschee de Santa María de la Granada, erhebt sich die Burg von Niebla. Wohl einst eine römische Festung, danach arabischer Alcázar, stammt der bis heute erhaltene Teil aus dem 15. Jh. Alljährlich findet im Sommer ein interessantes Theater- und Tanzfestival in der Burg statt. Im Jahr 2021 ist der Termin der 10. Juli bis 14. August. Infos: Turismo de Niebla und XXXV Festival de Teatro y Danza Castillo de Niebla 

Die mächtigen Stadtmauern von Niebla, Provinz Huelva, Andalusien
Turismo Andaluz

In der Provinz Cádiz liegt nur wenige Kilometer von den herrlichen langen feinsandigen Dünenstränden entfernt Vejer de la Frontera wie ein Balkon über der Landschaft. Es ist wunderbar, nach einem langen Strandtag durch die engen, gepflasterten Gassen des alten Judenviertels zu schlendern, die azulejo- und blumengeschmückten Häuser und die plätschernden Brunnen zu bewundern und hinauf zur Burg aus dem 11. Jahrhundert zu steigen. Seit 1976 steht der hübsche kleine Ort unter Denkmalschutz. 1978 erhielt er den ersten Preis beim Landeswettbewerb für Ortsverschönerung. 

Ein weißes Bilderbuchdorf. Vejer de la Frontera, Provinz Cádiz, Costa de la Luz
Turismo Andaluz

Weiter im Landesinneren liegt mit Medina Sidonia eines der historisch interessantesten Kleinsstädtchen der Region inmitten der von Weiden mit schwarzen Kampfstieren geprägten Landschaft. Von Phöniziern, Römern und Mauren beherrscht, gibt es noch heute zahlreiche Zeugnisse der verschiedenen Kulturen, die hier einst zuhause waren. So etwa die Kanalisation, die die Römer im 1. Jahrhundert anlegten, die römische Brücke oder die Ruinen der im 13. und 14. Jahrhundert erbauten Burg. Zahlreiche Torbögen, Klöster und Kirchen und gemütliche, lebhafte Plätze machen das Städtchen zu einem der sehenswertesten Orte im Süden der berühmten Route der Weißen Dörfer.

Bereits am Mittelmeer und an der Costa del Sol liegt Casares als eines der hübschesten Dörfer Málagas ebenfalls von weitem sichtbar auf einem Hügel wie ein Adlerhorst. Gegründet von den Römern ist der heutige Ortskern ein Erbe der Mauren, ebenso die Ruinen der Burg, die den weißschimmernden Ort zusammen mit der Kirche Nuestra Señora de la Encarnación krönt.

Wie ein Adlerhorst am Hügel liegt Casares im Hinterland der Costa del Sol
Turismo Andaluz

Insgesamt fünf Strände und die Marina de la Torre von Mojácar an der Costa de Almería wurden in diesem Jahr mit der Blauen Flagge ausgezeichnet. Hoch über dem gleichnamigen Küstenort der Playa de Mojácar liegt das eigentliche weiße Städtchen auf einem Hügel in den Ausläufern der dunkel leuchtenden Sierra Cabrera. Über mehrere Stufen zieht sich der Ort malerisch auf Terrassen den Hügel hinauf und es gibt kaum etwas Schöneres als am Abend in einem der hübschen Restaurants zu essen und danach durch die schmalen Straßen zu schlendern und die vielen verborgenen Winkel des Ortes zu entdecken. Sehenswert sind die im 16. Jahrhundert im Renaissance-Stil erbaute Santa María-Kirche und die Burg aus dem 15. Jahrhundert.

 

Mojácar an der Costa de Almeria
Turespaña

Weitere hübsche Küstendörfer in Andalusien: Küstendörfer Andalusiens

Entlang der Levanteküste Richtung Valencia und Barcelona warten zahlreiche weitere schöne Dörfer und Städtchen darauf jenseits der herrlichen Strände entdeckt zu werden. Wie beispielsweise Morella. An stolzen Adelshäusern entlang und durch schattige Arkadengänge bummeln, die kunstvollen Webarbeiten in den Auslagen der kleinen Geschäfte bewundern und sich in einem der gemütlichen Restaurants unter Holzbalken sitzend eine deftige Gemüsesuppe oder luftgetrockneten Schinken schmecken lassen. In Morella, im Hinterland von Costa del Azahar und Costa Dorada genießen wir vor allem das gemütliche Ambiente des Ortes, der mit seiner alles überragenden, trutzigen Burg auf einem mächtigen Bergkegel und einem mittelalterlichen Aquädukt unbedingt einen Besuch wert ist.

Schon von weitem erblickt man die ummauerte Felsenstadt, die sich beeindruckend im Maestrazgo, einem einsamen Landstrich mit vielen Burgen und Festungen im Hinterland der Küste erhebt. Einst von den Mauren beherrscht, verliehen im Mittelalter die zahlreichen Ritterorden der Gegend ihr Gepräge. Noch vor dem Aufstieg in das Städtchen kommen wir an der Kapelle der Virgen de Vallivana, der Schutzpatronin Morellas vorbei. Hierher pilgern die Einwohner alle sechs Jahre im Rahmen von mehrtägigen Feslichkeiten, den Sexenni. Zum letzten Mal fand die Fiesta im August 2018 statt. In drei Jahren, 2024 wird es wieder soweit sein. Infos: Turismo de Morella

Morella wird überragt von einem mächtigen Bergkegel in der Region des Maestrazgo, Provinz Castellón
Turespaña

Wir beenden unsere Reise entlang der Küsten des spanischen Festlandes an den traumhaften Felsenbuchten der Wilden Küste, Costa Brava. Denn hier warten eine ganze Reihe wundervoller mittelalterlich geprägter Dörfer und Städtchen mit ihren blumengeschmückten Natursteinhäuser und gepflasterten Sträßchen auf uns.

Zu den schönsten von ihnen gehört zweifelsohne Peratallada in der Region des Baix Empordà. Tagsüber, wenn alle an den Stränden sind, ist es genauso reizvoll durch den stillen Ort zu wandern und die gut erhaltene Festungsburg mit ihrem Palast oder die hübsche romanische Sant-Esteve-Kirche zu besichtigen, wie abends. Dann füllen sich die Gassen des Ortes mit Leben. Der Duft von Essen kommt aus den Restaurants, die wie die Bars voll von braungebrannten Menschen sind, die hier einen der herrlichen Sommertage im Schutz dicker mittelalterlicher Mauern beschließen.

In Peratallada im Hinterland der Costa Brava kann man sich verlieben
Turespaña

Denn das macht schließlich den Reiz und den großen Unterschied eines jeden Sonnenziels aus: Das Leben der Einheimischen, ihre Traditionen und Gastronomie zu spüren und zu erleben. Und wo kann man das besser als in einem der typischen Dörfer und Städtchen im Hinterland der Küsten.

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